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Ein Fliehkraftschalter löst ein Problem, das bei einphasigen Wechselstrommotoren auftritt: Sie entwickeln von sich aus nicht genug Drehmoment, um aus dem Stillstand heraus zu drehen. Der Fliehkraftschalter schaltet einen Stromkreis ein und sorgt für den erforderlichen Schub, um den Motor zu starten. Sobald der Motor seine Betriebsdrehzahl erreicht hat, schaltet der Schalter den Boost-Kreis ab und der Motor läuft normal.
Fliehkraftschalter Aktion
Ein einphasiger Wechselstrommotor hat in seinem Gehäuse einen Fliehkraftschalter, der an der Motorwelle angebracht ist. Der Schalter ist geschlossen, wenn der Motor ausgeschaltet und unbewegt ist. Wenn Sie den Motor einschalten, leitet der Schalter Strom an einen Kondensator und eine zusätzliche Spulenwicklung im Motor, wodurch das Anlaufdrehmoment erhöht wird. Wenn die Motordrehzahl pro Minute zunimmt, öffnet der Schalter, da der Motor den Boost nicht mehr benötigt.
AC Motor
Industriebetriebe nutzen eine Form von Wechselstrom, die das Versorgungsunternehmen in drei sich ergänzenden Phasen erzeugt. Haushalte hingegen erhalten nur ein- oder zweiphasigen Strom. Dreiphasen-Elektromotoren haben einen hohen Wirkungsgrad und ein starkes Anlaufdrehmoment, funktionieren jedoch nicht mit einphasiger Haushaltsstromversorgung. Während des Startvorgangs ist ein einphasiger Gerätemotor zu schwach, um Reibung und Trägheit zu überwinden. Der Kondensator und die Spule erhöhen das Drehmoment des Motors und sorgen für den Start. Sobald der Motor jedoch auf Drehzahl ist, wird er zu einem Stromabnehmer. Der Schalter trennt den Boost-Kreis, sobald der Motor seine Betriebsdrehzahl erreicht hat, damit der Motor effizient läuft.
Fliehkraft und Feder
Der Fliehkraftschalter ist normalerweise geschlossen und leitet Strom. Sobald der Motor eine bestimmte Drehzahl erreicht, reagiert ein Mechanismus im Schalter auf die Zentrifugalkraft und zieht daran. Dies öffnet den Schalter und unterbricht die elektrische Verbindung. Wenn der Motor stoppt, zieht eine Feder den Schaltmechanismus wieder zu.
Kalibrierte Gewichte
Ein Satz kalibrierter Gewichte am Fliehkraftschalter bestimmt die Geschwindigkeit, mit der sich der Schalter öffnet. Eine größere Masse zieht mit größerer Kraft gegen die Feder und öffnet den Schalter bei niedrigeren Umdrehungen pro Minute. Bei einer geringeren Masse muss sich der Motor schneller drehen, damit die Zentrifugalkraft der Feder entgegenwirkt. Je nach Masse öffnen die Gewichte den Schalter bei 500 bis 10.000 Umdrehungen pro Minute.